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November 2000
editor@os2voice.org
Nachdem Vol.1 hoffentlich guten Anklang gefunden hat, hier nun die zweite Ausgabe von 'The Free Files', leider mit einmonatiger Verspätung, aber ConfigTool und anderes hat seinen Tribut gefordert.
Kurz zur Erinnerung: Es geht ausschließlich um 'Freeware', unbesehen der zugundeliegenden Lizenz und es werden ausschließlich von mir ausgewählte, funktionierende Programme vorgestellt. Überhaupt ist das Lizenzthema ja ein 'heißes Eisen', wer die Diskussionen um KDE versus GNOME (beides X-Umgebungen, die jedoch der Workplace Shell nicht 'das Wasser reichen können') mitverfolgt, der kann erleben wie das Lizenzthema zu unerbittlichen Grabenkämpfen führt und sinnlos Entwicklerressourcen vergeudet werden.
Leider ist auch OS/2 nicht gegen die 'Vergeudung von Entwickler-Ressourcen'
gefeit. Zeitweise gibt es so etwas wie ein Lieblingsthema und selbst dann,
wenn schon ein ganz anständiges Programm vorliegt, wird das Rad nochmals
neu erfunden. Eurokonverter waren z.B. einmal so ein Thema und derzeit
- wenn ich die Newsgroups durchforste - scheint mir ein CDRecord/2-Frontend
der nächste Kandidat zu werden. Wäre es nicht viel sinnvoller,
Entwicklungskapazitäten zu sharen (schließlich ist auch OS/2
nur mittels Time-sharing Multitasking/threading-fähig) und gemeinsam
an einem oder von mir aus zwei konkurrierenden Projekten zu arbeiten?
Ich habe z.B. mit Goran Ivankovics diesbezüglich nur die besten
Erfahrungen gemacht. Jeder macht das, was er am besten kann, dennoch fließen
die Ideen von allen in ein Projekt. Nebenbei bemerkt macht das auch mehr
Spaß, die Entwicklung geht schneller und man hat auch gleich einen
ersten Test, gemäß dem Motto 'vier Augen sehen mehr als zwei'.
Bevor ich mich nun in Träumereien weiter verliere zurück zum
eigentlichen Thema, das diesmal lautet:
An sich ist OS/2 seit Warp3 gut ausgestattet, um sofort in den verschiedensten Richtungen produktiv tätig zu werden. Aber für ein richtiges Büro fehlen dann doch noch einige kleine Helfer.
Obwohl der Computer ursprünglich erfunden wurde, um mathemathische
Berechnungen auszuführen (für John v. Neumann und Norbert Wiener
war dies ganz selbstverständlich), habe ich mich immer wieder gewundert,
warum man nicht einfach mit dem Computer rechnen kann ?
Z.B. war es erst im 7.0 Release von IBM PC-DOS möglich zu rechnen,
selbstverständlich auf der Kommandozeile, und OS/2 liefert gar keine
Rechenhilfe mit. Diese Lücke füllt, zumindest wenn es um einfache
Berechnungen geht, PMCALC,
eine IBM EWS-Entwicklung. Seit einiger Zeit gibt es von Glassman auch noch
ein Remake von SourceCALC.
Beide erfüllen meine Zwecke, falls jedoch jemand aufwendigere Berechnungen
anstellen will, die Nachbildung von HP Taschenrechnern stellen dann MACALC
und NH48
dar, letztere sind leider unvollständig geblieben, aber dennoch brauchbar.
Wer noch tiefer einsteigen will und eine graphische Ausgabe von Zahlen
benötigt, hier ist die Auswahl relativ groß: PMPLOT
1.2 derzeit nur in deutsch, DBGRAPH
2.1b3 schon seit längerem in Beta und GNUPLOT
3.8 mit Mausunterstützung.
Aber was wäre ein anständiges Büro ohne Haftnotizen (aka Post-IT). Hier haben sich das deutsche NOTIZEN 0.97b von Christoph Küchler und WANDA 1.04 von Thorsten Thielen als elektronische Varianten bei mir bewährt, ohne daß ich jetzt sagen könnte, welches mir mehr zusagt.
Manchen fehlt dann noch ein Personal Information Manager, hier ist EXCAL 3M sicher eine gute Wahl. Excal ist ebenfalls eine IBM EWS-Entwicklung, welche die Vorzüge der WPS erläutern sollte. Nachdem ich aber eine Version vorziehe, welche ich ständig bei mir haben kann, bin ich bei einem in Leder gebundenen Filo-Fax geblieben.
OS/2 ist zwar von Haus aus mit Uhren gut ausgestattet, Warp 4 bietet sogar mit Warpcenter deren zwei. Aber was fehlt ist eine Uhr mit Alarm, die einen nach einem bestimmten Zeitraum aus dem 'Büroschlaf' weckt, so wie TINYALARM von Martin Vieregg, oder der Rundumschlag hinsichtlich aller Zeitaspekte: WORLDCLOCK 1.20 von Goran Ivankovics. Mit Worldclock hat man die Zeit 'im Griff', es lassen sich beliebige Programme zu definierten Zeitpunkten starten, Alarme auslösen ... Alleine die Beschreibung von Worldclock wäre schon mal eine gesonderte Besprechung wert und als besonderes Bonbon bekommt man im Kalender auch noch den 'Bluemoon' zu Gesicht (einfach mal Okt. 2001 einstellen).
Ab und an muß ich auch mal eine Umrechnung vornehmen. Z.B. wie viel Blatt A4 passen auf ein A3 Blatt, wie viele Gallonen entsprechen einem Liter, oder wieviel sind meine Thailändischen Aktien in Baht derzeit in Dollar wert. Mit UNITS 0.95, ebenfalls von Goran Ivankovics, ist dies alles kein Problem. Zudem lässt sich die zugrundeliegende Datenbank nach eigenen Erfordernissen erweitern und wenn man die Änderungen Goran Ivankovics zuschickt, haben auch die restlichen Benutzer noch was davon. Handelt es sich nur die eingangs erwähnte Euro-Umrechnung, so ist PMEURO 1.5 von Carsten Müller sicherlich schneller und übersichtlicher.
Aber was wäre ein richtiges Büro ohne Fax, auch wenn mittlerweile
E-Mail den Faxverkehr deutlich reduziert? Dankenswerterweise stellt die
Kellergroup ihr PMFAX
3.2 als Lite-Version allen OS/2 Anwendern gratis zur Verfügung,
was besonders interessant ist, nachdem die mit OS/2 im Bonuspak mitgelieferten
Versionen von Faxworks Lite mit neueren Fixpaks nicht funktionieren. Voraussetzung
ist natürlich ein Fax-fähiges Modem. Wer mit einer komplizierteren
Lösung (z.B. kein Fax direkt aus einer Anwendung heraus über
den Faxdruckertreiber) leben kann, findet in FAX112
von Dr. Harald Pollack eine deutlich leistungsfähigere Lösung,
zumal Dr. Pollack sehr aufgeschlossen für Fehlerberichte und -Korrekturen
sowie Ergänzungen ist. Bewährt hat sich bei mir die Kombination
aus PMFax (ich verwende allerdings die kostenpflichtige PRO-Version) zum
Senden und Empfangen, solange der Computer in Betrieb ist. Das US-Robotics
Message-Pro Modem zum Empfang auch dann, wenn der Computer abgeschalten
ist, und der ROBOTICS
MESSENGER 1.1 von Rossen Assenov, welcher Teile von Dr. Pollacks Fax112
benutzt, zur Bedienung der US Robotics Message Modems.
Damit man nicht ständig das Telefon auf dem Schreibtisch stehen
haben muss, oder falls das Schnurlose mal wieder irgendwo vergraben ist,
kann man mittels eines Voice-fähigen Modem und VDIAL
3.23 von Rossen Assenov einfach vom Desktop aus Telefonieren (Anm.
d. Hrsg.: Siehe auch "Der
Telefonanschluß (und wie man ihn teilt)). Alternativ bietet
sich DIALER/2
an, von welchem es auch eine englischsprachige Variante (allerdings auf
älterem Entwicklungsstand) gibt.
Was mir fehlt, ist eine einfache Adressverwaltung für den PM. Man will ja nicht gleich DB/2 anwerfen, um mal zwei oder drei Adressen rauszusuchen.
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